Paris und Frankfurt, den 27. Februar 2019
EBA CLEARINGs Echtzeitzahlungs-system RT1 erreicht kritische Masse in Deutschland
Wie in Italien, Spanien, den baltischen Ländern und Österreich haben auch Zahlungsdienstleister in Deutschland den Weg geebnet für die flächendeckende Nutzung von Echtzeitzahlungen
Über 1.700 Finanzinstitute in Deutschland sind nun mittels sieben Teilnehmerbanken an RT1 angeschlossen
EBA CLEARING hat heute bekannt gegeben, dass sein Echtzeitzahlungssystem RT1 seine Reichweite in Deutschland weiter erfolgreich ausgebaut hat und nun eine kritische Masse an Zahlungsanbietern im deutschen Markt erreicht. Mit ihrer großflächigen Anbindung an EBA CLEARINGs paneuropäische Echtzeitinfrastruktur hat die deutsche Banken-Community den Grundstein für Echtzeitzahlungsprodukte in Deutschland gelegt.
Mit der Deutschen Bank, der DZ BANK und der Commerzbank haben sich seit November 2018 drei weitere Hauptakteure im deutschen Zahlungsverkehr an das System angebunden. Alleine in Deutschland erreicht RT1 nun über 1.700 Zahlungsanbieter, einschließlich des deutschen Genossenschaftsbanken-sektors, der über die DZ BANK angeschlossen ist. Neben den drei neuen Teilnehmern nutzen die UniCredit AG, die Hanseatic Bank und die beiden Landesbanken Helaba und LBBW das EBA CLEARING-System bereits aktiv. Die beiden Landesbanken stellen seit Sommer 2018 die Anbindung des deutschen Sparkassensektors an RT1 sicher. Weitere deutsche Zahlungsanbieter bereiten sich derzeit auf ihre RT1-Teilnahme in den nächsten Monaten vor.
Die jüngste Entwicklung des Echtzeitzahlungsverkehrs in Deutschland ist vergleichbar mit der in anderen europäischen Ländern. Wie die Entwicklung von RT1 belegt, nehmen die sogenannten Instant Payments außer in Deutschland derzeit vor allem in Italien, Spanien, dem Baltikum und Österreich an Fahrt auf. Dieser Trend schlägt sich in den Transaktionszahlen von RT1 nieder, deren Gesamtzahl sich zwischen Ende Oktober 2018 und Ende Februar 2019 von fünf auf fünfzehn Millionen verdreifacht hat. Die fünfzehn Millionen Transaktionen, von denen über 99% innerhalb von weniger als drei Sekunden abgewickelt wurden, hatten einen Gesamtwert von über acht Milliarden Euro.
„Rund 900 Genossenschaftbanken in Deutschland sind seit November 2018 via Instant Payment erreichbar und können Echtzeitüberweisungen empfangen. Für die DZ BANK ist Instant Payment ein zentraler Baustein im Zahlungsverkehr. Deswegen arbeiten wir intensiv an der aktiven Erreichbarkeit: Im Laufe des Frühjahrs werden die rund 30 Millionen Kunden der Genossenschaftsbanken Echtzeitzahlungen tätigen können“,
erklärt Jürgen Kaczmarek, Head of Operations Management, Payments & Accounts, DZ BANK AG.
„Die Marktdurchdringung bei Echtzeitüberweisungen ist aus unserer Sicht entscheidend. Denn nur wenn viele Finanzinstitute mitmachen, ist sichergestellt, dass Kunden ihr Geld in wenigen Sekunden auf dem Konto haben. Mittlerweile bieten genügend Banken diesen Service an und Kunden können ihn flächendeckend nutzen. Für Commerzbank-Kunden ist es ab sofort möglich, Zahlungen in Echtzeit zu empfangen“,
erläutert Stefan Wloch, Managing Director, bei der Commerzbank AG verantwortlich für Zahlungsverkehr.
„Dank der enormen Unterstützung durch unsere multinationale Nutzer-Community ist RT1 in der Lage, nahezu alle Zahlungsdienstleister, die das SEPA Instant Credit Transfer Scheme bereits aktiv anwenden, zu erreichen. Das entspricht 60% aller Zahlungsdienstleister, die im SEPA-Raum tätig sind.
Der zügige Aufbau einer hohen Erreichbarkeit für RT1 in Deutschland ist ein deutlicher Beleg dafür, dass die Verbreitung von Instant Payments europaweit große Fortschritte macht. Wir freuen uns, dass wir mit RT1 eine belastbare Infrastruktur für die Abwicklung dieser zunehmenden Transaktionsvolumina anbieten können“,
betont Hays Littlejohn, CEO der EBA CLEARING Company.
RT1 bietet Zahlungsanbietern im einheitlichen europäischen Zahlungsraum (Single Euro Payments Area, SEPA) die Abwicklung von Echtzeitzahlungen mit sofortiger Finalität an, rund um die Uhr und an jedem Tag des Jahres. Das System ist seit dem Starttag des „SEPA Instant Credit Transfer (SCT Inst) Scheme” des European Payments Council (EPC) am 21. November 2017 live.
Der RT1-Service steht allen „Account-Servicing Payment Service Providers“ (AS-PSP) offen, die sich dem EPC SCT Inst Scheme angeschlossen haben. RT1 bietet verschiedene Anbindungsoptionen, die allen Arten von Zahlungsanbietern Zugang zur Plattform ermöglichen.
Die Liste der RT1-Teilnehmer und eine vollständige Übersicht aller Zahlungsserviceanbieter, die über das System erreichbar sind, steht zum Download zur Verfügung:
https://www.ebaclearing.eu/services/instant-payments/participants/
Über EBA CLEARING
EBA CLEARING ist ein Anbieter von paneuropäischen Zahlungsverkehrsinfrastruktur-lösungen. Gegründet im Jahr 1998 ist das Unternehmen heute im Besitz von 51 der größten Banken Europas und basiert auf einem länderneutralen Governance-Modell. Die Zahlungssysteme von EBA CLEARING sind paneuropäisch „by design and desire“: sie wurden entwickelt in enger Zusammenarbeit mit der multinationalen Nutzer-Community des Unternehmens und „best of breed“ Technologiepartnern.
EBA CLEARING verwaltet und betreibt die Zahlungsservices EURO1, STEP1, STEP2 und RT1. Sowohl EURO1 als auch STEP2 wurden von der Europäischen Zentralbank (EZB) als systemisch relevante Zahlungssysteme (Systemically Important Payment Systems, SIPS) eingestuft. Die paneuropäische Echtzeitzahlungsplattform RT1 ging im November 2017 live und verarbeitet Echtzeitzahlungen in Euro entsprechend den Anforderungen des SEPA Instant Credit Transfer Scheme des European Payments Council.